Vor kurzem haben Wissenschaftler in Deutschland festgestellt, dass mit zunehmendem Alter die Koordination zwischen zellulären Prozessen nachlässt. Damit die diversen Abläufe in unserem Körper funktionieren, wird in den Zellen streng reguliert, wann und welche Proteine für bestimmte Prozesse produziert werden.
Es wurde bereits vermutet, dass diese Genregulation im Alter schlechter funktioniert, aber die genaue Veränderung dieser körpereigenen Steuerung und Koordination zwischen den Prozessen war bisher unklar.
Im Rahmen einer Studie konnte nun aufgezeigt werden, dass die Regulation von Genen, die am selben Prozess beteiligt sind, im Alter relativ stabil bleibt. Allerdings verschlechtert sich die Abstimmung zwischen den verschiedenen Genen und damit verbundenen Prozessen.
Die Studie analysierte Genregulationsveränderungen in acht menschlichen Geweben im Alter von 20 bis 80 Jahren, basierend auf mehreren tausend Datensätzen aus drei Datenbanken. Durch ihr Modell untersuchten die Wissenschaftler die Veränderung des Genregulationsnetzwerks im Alter und stellten überraschend fest, dass die Steuerung der meisten Gene nicht nachlässt. Anders verhält es sich jedoch mit dem Zusammenspiel zwischen den lebensnotwendigen Prozessen und deren verantwortlichen Gene.
Somit ist das Altern unter anderem wohl nicht nur auf die Veränderung der Zellen unseres Körpers an sich zurückzuführen, sondern auch auf die nachlassende Koordination der Zellen untereinander.
Leote, A.C. et al.
Loss of coordination between basic cellular processes in human aging
Natura aging
9/2024